Die meisten Männer haben einen leicht gekrümmten Penis, wenn dieser erigiert ist. Im Fall der Erkrankung mit dem Namen Peyronie ist die Krümmung aber deutlich stärker. Das kann zu diversen Beschwerden führen: Die Erektion kann beispielsweise als sehr schmerzhaft empfunden werden. Auch Erektionsstörungen sind möglich. Männer mit diesen Beschwerden sollten sich an einen Arzt wenden, damit die Diagnose korrekt gestellt und eine Behandlung eingeleitet werden kann.
Die Ursachen einer Peyronie
Bei der Peyronie-Krankheit sorgt eine Entzündung im Penis dafür, dass sich Narbengewebe bildet. Dieses ist während der Erektion nicht in der Lage, sich zu vergrößern. Dementsprechend wird der Penis je nach dem Grad der Vernarbung stark gekrümmt. Die Entzündung tritt zwischen der Hülle und den oberen Schichten der Penisschwellkörper auf.
Die Ursache, die zu einem Auftreten der Entzündung führt, ist bisher unbekannt. Forscher vermuten, dass Verletzungen des Penisgewebes verantwortlich für die Entzündung sind. Diese können beim Geschlechtsverkehr oder durch äußere Einwirkung entstehen. Bei vielen Männern heilen die Verletzungen ohne Folgen ab. Bei anderen lagert sich Bindegewebe in den Rissen ein, was sich dann durch kleine Knötchen äußert. Schuld daran ist vermutlich eine Störung des Bindegewebestoffwechsels.
Es kommt in der Folge zu Verhärtungen im Penis, die teilweise deutlich tastbar sind. Im erigierten Zustand bewirken sie eine Verkrümmung und Einziehung. Häufig schreitet die Erkrankung mit zunehmenden Alter fort. Eine spontane Besserung oder Heilung ist möglich. Sie tritt aber größtenteils nur bei einer leichten Penisverkrümmung auf.
Welche Symptome hat die Erkrankung?
Typisch ist die Krümmung des Penis in Richtung der Verhärtung. Mehrheitlich biegt sich der erigierte Penis nach oben. Das Narbengewebe weitet sich bei der Peyronie häufig auf die umliegenden Schwellkörper aus. Demzufolge kann es zu einer erektilen Dysfunktion – also zu einer Erektionsstörung – kommen. Die Erektion wird oft als sehr schmerzhaft empfunden. Dies kann zu Schmerzen beim Geschlechtsverkehr führen. Weitere mögliche Symptome sind:
- Sensibilitätsverluste
- Probleme beim Eindringen in die Vagina
- verminderter Blutfluss im Penis
Wie lässt sich die Penisverkrümmung behandeln?
Verursacht eine Penisverkrümmung Schmerzen oder Schwierigkeiten beim Geschlechtsverkehr, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Er untersucht den Penis und kann die Diagnose oft schon durch die reine Tastuntersuchung stellen. Teilweise wird zusätzlich eine Ultraschalluntersuchung durchgeführt.
So kann das Narbengewebe und dessen Ausdehnung besser beurteilt werden. Eine Behandlung ist nur notwendig, wenn die Sexualfunktion durch die Erkrankung eingeschränkt ist und/oder Schmerzen auftreten. Oftmals verordnen die Ärzte eine Therapie, die verschiedene Maßnahmen kombiniert:
- Vitamin E oder p-Aminobenzoesäure
- Injektionen mit Kortikosteroiden, Verapamil oder Kollagenase aus
- Ultraschallbehandlungen
Vitamin E und/oder p-Aminobenzoesäure dienen dazu, die Wundheilung zu unterstützen. So können die Vernarbungen gelindert werden. Allerdings drohen bei der Einnahme in Einzelfällen Nebenwirkungen wie Bauchschmerzen oder Verdauungsstörungen. Die Injektionen mit den Wirkstoffen Kortikosteroiden, Verapamil oder Kollagenase aus Clostridium histolyticum erfolgen direkt in das Narbengewebe. So wird die Entzündung gelindert und die Narbenbildung reduziert. Mit einer speziellen Ultraschallbehandlung soll die Durchblutung gefördert werden, damit keine neuen Narben auftreten. Eine Operation kommt nur zum Einsatz, wenn die Krankheit schon sehr fortgeschritten ist, da sie das Risiko birgt, die Beschwerden zu verschlimmern.
Zusätzlich oder alternativ besteht die Möglichkeit, urologische Medizinprodukte für die Therapie einzusetzen. Es kommen vor allem medizinische Expander infrage. Diese können den Penis auf sanfte und schmerzfreie Weise begradigen. Ein Penis-Extender kann vor allem im Frühstadium der Erkrankung Abhilfe schaffen. Er sollte ein halbes Jahr lang täglich für sechs Stunden getragen werden. Viele Männer berichten im Anschluss über eine Abnahme der Verkrümmung, eine bessere Sexualfunktion und eine deutliche Schmerzreduktion.
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Quellen:
Shenot Patrick J.:Peyronie-Krankheit, (August 2019) www.msdmanuals.com/de/heim/gesundheitsprobleme-von-männern/penis-und-hodenerkrankungen/peyronie-krankheit (Abruf: 08.06.2022)
Prof. Dr. Walter F. Thon: Peyronie-Krankheit/Penis Extender, www.urologe-hannover.com/peyronie-krankheit-penis-extender/(Abruf: 08.06.2022)
MedLexi.de: Penisverkrümmung, www.medlexi.de/Penisverkrümmung (Abruf: 08.06.2022)
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