Die weitbekannte Zauberformel „Sesam öffne Dich!“ aus dem Märchen „Tausend und eine Nacht“ deutet bereist darauf hin: Sesam ist eine ganz besondere Pflanze und birgt einen Reichtum an Schätzen in sich. Die winzigen Körner bringen nicht nur unzählige positive Eigenschaften für die Gesundheit unseres ganzen Körpers mit sich, sondern sind auch vielseitig einsetzbar – in köstlichen Variationen in der Küche ebenso wie in der Kosmetik. Und dem nicht genug: Sesam ist außerdem eine ganz anspruchslose Pflanze, die ideal unter biologischen Bedingungen angebaut werden kann, sodass sie weder der Umwelt noch der Gesundheit der Menschen, die sie anbauen, Schaden zufügt.
Kein Wunder also, dass Sesam bereits im alten Ägypten mehrfach auftauchte – auf Papyrusblättern, als Salböl oder gar als Grabbeigabe in der Pyramide von Tutanchamun. Sesam gilt als eine der ältesten Kulturpflanzen überhaupt und stammt vermutlich aus Afrika, von wo aus sich die Sesampflanze weiter nach Asien verbreitete. Nach wie vor wächst Sesam vor allem in warmen und mäßig feuchten Gebieten.
Die Sesampflanze ist zwar sehr pflegeleicht und wenig anfällig für Schädlinge, dafür erfordert sie aber nach der Ernte erhöhte Aufmerksamkeit. Die Sesamkörner lösen sich nämlich erst aus ihren Hüllen, nachdem sie bereits gepflückt und zum Trocknen aufgestellt wurden. Nach rund 20 Tagen, können die Körner entnommen und weiterverarbeitet werden.
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Vorbeugend, heilend und aufbauend für Körper und Geist
Der Aufwand lohnt sich. Sesam hat so viele gute Bestandteile für die menschliche Gesundheit, dass es schwer wird, sie in diesem Rahmen alle aufzuzählen. Fangen wir bei der idealen Mineralstoffzusammensetzung von Magnesium und Calcium an. Sesam hat einen 6,5-fach höheren Calcium-Gehalt als die gleiche Menge Milch – das ist nicht nur für gesunde Zähne und Knochen wichtig, sondern hilft auch gegen Migräne oder PMS.
Ausreichend Magnesium ist dagegen wichtig für Diabetiker, da es blutdrucksenkend wirkt. Gemeinsam haben die beiden wichtigen Mineralstoffe eine stressabbauende Wirkung, helfen die Stimmung zu heben und sorgen für einen erholsamen Schlaf. Nur 100g Sesam decken den Tagesbedarf eines Menschen an Magnesium und Calcium. Zink und Eisen sind weitere wichtige Bestandteile der unscheinbaren Körnchen. Zink stärkt nicht nur das Immunsystem, sondern hilft auch bei der Wundheilung. Die Rund 10 % Eisen im Sesam unterstützen die wichtige Bildung von Hämoglobin in unserem Körper und sind daher besonders für Vegetarier ein Pluspunkt.
Außerdem zeichnen die sogenannte Lignane-Stoffe den Sesam als Nahrungsmitte aus. Sie befinden sich in der äußeren Schale der Körner und sind vor allem für die Verdauung äußerst hilfreich. Ihnen wird zudem eine positive Wirkung auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen nachgesagt. So empfiehlt es sich, wenn Du die kompletten Wirkstoffe der „Wunderkörner“ ausschöpfen möchtest, vor allem ungeschälten Sesam zu verwenden.
Küchen-Zauber mit Sesam-Varianten
Nun sind all diese positiven Eigenschaften von Sesam schön und gut, aber vielleicht fragst Du Dich, wie Du die Samen denn regelmäßig konsumieren sollst, wenn Du keine Lust hast ständig Müsli oder Brot mit Sesam zu essen. Auch da gibt es unzählige Möglichkeiten – denn Sesam ist nicht nur in der körnigen Form gesund, sondern schmeckt auch als Öl, in Pasten, Eis oder Butter und vielem mehr.
In der orientalischen Küche ist beispielsweise „Tahina“, eine Paste aus purem Sesam, nicht mehr weg zu denken. Damit lassen sich wiederum leckere Dips, wie zum Beispiel Humus verfeinern, oder die süße Delikatesse „Halwa“ herstellen. Als süße Variante kann Sesam auch in Eis oder Milch verarbeitet werden, oder als besonderen Geschmackskick auf Gebäck gestreuselt werden. Ein leckerer und gesunder Snack für zwischendurch sind Sesamriegel in unterschiedlichen Geschmacksrichtungen. Ebenfalls Fleisch bekommt eine besonders nussig-pikante Note durch eine Marinade oder gar Panade mit Sesamsamen – ähnlich verhalten sich die energiegeladenen Körner in Suppen, Salaten, Brot oder Müsli.
Gesundes und vielseitig einsetzbares Öl
Sesam kann geröstet – einfach in einer Pfanne ohne Öl erhitzen bis er leicht bräunlich wird – oder auch in Öl-Form verwenden werden. Sesamöl gibt es sowohl aus klarem als auch gerösteten Sesam. Das geröstete Öl ist besonders intensiv – wenige Tropfen reichen bereits aus, um Gerichte mit einer nussigen Note zu verfeinern. Das klare Sesamöl ist dagegen vielseitig einsetzbar und bei entsprechender Lagerung auch verhältnismäßig lange haltbar.
Sesamöl gegen Mundgeruch und Hautalterung
Die positiven Eigenschaften des Sesamöls werden auch in der Kosmetikindustrie geschätzt. Es ist als Massageöl beliebt und wird zur Herstellung von Kosmetika oder Salben verwendet. Grund dafür: Sesamöl beugt Hautalterung vor und hilft der Regenerierung von Hautveränderungen wie beispielsweise Narben. Es hat sogar einen gewissen Lichtschutzfaktor. Eine besondere Empfehlung: Mit Sesamöl regelmäßig den Mund spülen. Durch die antibakterielle Wirkung des Sesams werden schädliche Bakterien abgetötet, wodurch nicht nur unangenehmer Mundgeruch verschwindet, sondern sogar die Zähne weißer werden können. Dazu mit einen Esslöffel Sesamöl 10 bis 15 Minuten lang den Mund spülen und anschließend mit lauwarmem Wasser ausspülen (Ölziehkur).
Hauptsache Bio!
Mit Sesam kannst Du also kaum etwas falsch machen (individuelle Allergien ausgenommen). Wichtig zu beachten ist allerdings, dass Du Sesam aus biologischer, am besten sogar biologisch-dynamischer Landwirtschaft (Demeter) verwendest. Beim biologischen Anbau wird nämlich auf den Einsatz von chemischer Düngung, Pestiziden, gesundheitsschädigenden Mitteln zur Schädlingsbekämpfung ebenso wie auf Gentechnik verzichtet. Die Demeter-Richtlinien sind noch strenger und garantieren außerdem angemessene Bedingungen für die Erzeuger und Verarbeiter. Ein Beispiel für den nachhaltigen Anbau von Sesam sowie die Förderung der Landwirte und Entwicklung vor Ort ist die SEKEM Initiative in Ägypten – dort wo der Sesam sich besonders wohl fühlt und er schon vor Jahrtausenden von den alten Ägyptern geschätzt wurde.
Wenn Du Lust hast, Sesam in verschiedenen Varianten mehr in Deine Ernährung zu integrieren und dabei gleichzeitig ein nachhaltiges Projekt in Ägypten unterstützen möchtest, schau mal im SEKEM Shop vorbei – dort gibt es verschiedene Sesam-Produkte aus biologisch-dynamischer Demeter-Landwirtschaft!
Wir bedanken uns bei Christine Arlt von SEKEM für den Gastartikel über die Sesampflanze. Aussagen des Autors können von der Meinung der Redaktion abweichen.
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© Autorin: Christine Arlt
© Artikelbild: SEKEM Europe GmbH
© Bilder: SEKEM Europe GmbH, Pixabay.com / TheUjulala, Pezibear
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