Von einer erektilen Dysfunktion (ED) ist die Rede, wenn keine für einen befriedigenden Geschlechtsverkehr ausreichende Erektion des Penis erreicht und aufrechterhalten werden kann. Oftmals tritt die Erektionsstörung wiederkehrend auf. Im allgemeinen Sprachgebrauch bezeichnet man sie auch als Impotenz. Die ED ist nicht nur bei Kinderwunsch problematisch, sondern kann auch die Paarbeziehung auf die Probe stellen. Damit eine Erektion zustande kommt, ist ein komplexes Zusammenspiel zwischen dem Gefäß- und Nervensystem erforderlich. Auch die männlichen Geschlechtshormone spielen eine Rolle. Dementsprechend sind die Ursachen für Erektionsprobleme vielfältig:
- chronische Krankheiten wie Adipositas, Bluthochdruck oder Diabetes
- Erkrankungen der Blutgefäße wie Atherosklerose
- Nebenwirkungen bestimmter Medikamente wie Psychopharmaka, Diuretika oder Antihypertensiva
- endokrine Erkrankungen wie Testosteronmangel, Schilddrüsenfehlfunktionen oder Hyperprolaktinämie
- neurologische Gründe wie Verletzungen des Rückenmarks, Multiple Sklerose oder Diabetische Neuropathie
- Lebensstil und Lebensumstände wie Rauchen oder Alkoholkonsum
- psychische Faktoren wie Stress, Probleme in der Partnerschaft oder mangelndes Selbstvertrauen
Dabei steigt das Risiko einer Erektionsstörung bei Männern mit zunehmenden Alter. Im Folgenden erfährst Du, welche Behandlungsmöglichkeiten es bei Erektionsstörungen gibt. Dabei stellen wir Dir sowohl medikamentöse Therapien und Alternativen zu Viagra als auch natürliche Behandlungsansätze vor.
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Wie kann man eine Erektionsstörung behandeln?
Wird eine Potenzstörung diagnostiziert, gibt es eine breite Palette an Medikamenten, die dagegen eingesetzt werden können. Nicht immer muss die erektile Dysfunktion mit Viagra behandelt werden.
Außerdem stehen natürliche Mittel gegen Erektionsstörungen zur Verfügung.
Medikamentöse Therapie – Alternativen zu Viagra
Das Potenzmittel Viagra ist bei der Behandlung einer erektilen Dysfunktion definitiv am bekanntesten. Es hat den Wirkstoff Sildenafil. Darüber hinaus gibt es aber noch weitere sogenannte PDE-5-Hemmer, die bei der medikamentösen Therapie einer Erektionsstörung zum Einsatz kommen:
- Tadalafil (Cialis)
- Vardenafil (Levitra)
- Avanafil (Spedra bzw. Stendra)
Die Wirkweise der Medikamente ist ähnlich, aber die einzelnen Wirkstoffe haben unterschiedliche Wirkungsdauern und Wartezeiten, bis die Wirkung eintritt. Viagra hält beispielsweise bis zu vier Stunden an, während Tadalafil bis zu 36 Stunden wirken kann. Darüber hinaus wird in manchen Fällen eine Testosterontherapie verordnet. Weitere Therapieansätze sind:
- Schwellkörper-Autoinjektionstherapie (SKAT): eine Wirkstofflösung wird kurz vor dem Geschlechtsverkehr mit einer dünnen Nadel in den Schwellkörper gespritzt
- intraurethrale Prostaglandinverabreichung: ein stäbchenförmiger Applikator wird in die Harnöhre eingeführt
- Vakuumpumpen: ein Zylinder aus Kunststoff kommt auf den Penis, woraufhin man mit einer Saugpumpe einen Unterdruck erzeugt, um Blut in den Penis zu saugen
- Schwellkörperimplantate: bei einer Operation werden die Schwellkörperimplantate in den Penis eingesetzt
- Stoßwellentherapie: die Stoßwellen setzen mechanische Impulse und sollen die Durchblutung und die Gefäßzellen des Schwellkörpers anregen
Natürliche Behandlungsmöglichkeiten
Bei einzelnen Formen der erektilen Dysfunktion können auch natürliche Behandlungsmöglichkeiten erfolgreich sein. Das gilt insbesondere dann, wenn die Erektionsstörung noch nicht so stark ausgeprägt ist.
Homöopathie
Einige Pflanzen wirken wie natürliche Potenzmittel. Dazu gehört zum Beispiel der Wirkstoff Yohimbin, der in den Blättern und der Rinde des Yohimbe-Baums enthalten ist. Er kann die Durchblutung fördern und sich positiv bei Erektionsstörungen auswirken, wenn er regelmäßig eingenommen wird. Darüber hinaus gibt es viele weitere natürliche Potenzmittel, die sich rezeptfrei ausprobieren lassen – wie zum Beispiel Bischofsmütze, Ginseng, Ginkgo Biloba, Maca-Pflanze, Sägepalme, Damiana, Erd-Burzeldorn oder Ptychopetalum olacoides.
Bei pflanzlichen Wirkstoffen treten im Allgemeinen weniger Nebenwirkungen auf. Allerdings kann es hier eine Weile dauern, bis die erhoffte Wirkung eintritt und nicht jedes Mittel eignet sich für jeden Mann.
Akupunktur
Auch Akupunktur kommt als rezeptfreie Alternative zu Viagra infrage. Die Behandlungsmethode stammt aus der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) und soll das Gleichgewicht der Lebensenergien wiederherstellen. Dabei werden Nadelstiche an bestimmten Akupunktur-Punkten des Körpers gesetzt, um die Muskeln und Nerven zu stimulieren. Bewährt hat sich die Akupunktur bei chronischen Schmerzen. Aber auch bei erektiler Dysfunktion kann Akupunktur möglicherweise helfen. Erfolgversprechend ist der Behandlungsansatz vor allem, wenn die Potenzstörung durch Trauma oder Stress verursacht wird.
Lebensstil
Oftmals empfiehlt sich eine Veränderung des Lebensstils. So kann es beispielsweise notwendig sein, auf Nikotin zu verzichten oder weniger Alkohol zu trinken. Je nach Ursache für die Erektionsstörung ist es außerdem hilfreich, Gewicht zu reduzieren, Stress abzubauen, die Ernährung umzustellen und sich körperlich mehr zu bewegen.
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Quellen:
- euroClinix®: Alternativen zu Viagra, unter: www.euroclinix.net/de/impotenz/viagra-alternativen (Abruf 02.12.2022)
- MÄNNER GESUNDHEIT: Erektile Dysfunktion: Therapie und Heilung von Impotenz – Für jeden Mann die richtige Therapie. unter: https://www.maennergesundheit.info/erektionsstoerungen/therapie.html (Abruf 02.12.2022)
- Helios Magazin: Erektionsstörung: Ursachen und Behandlung: https://www.helios-gesundheit.de/magazin/tabuthemen/news/erektionsstoerung-ursachen-und-behandlung/ (Abruf 02.12.2022)
Alle Angaben ohne Gewähr auf Vollständigkeit und Richtigkeit.
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Bisher wusste ich gar nicht, dass auch eine Akupunktur-Therapie bei erektiler Dysfunktion eingesetzt werden kann. Ich habe seit ein paar Wochen eine Potenzstörung und möchte nun etwas dagegen unternehmen. Morgen vereinbare ich einen Termin beim entsprechenden Facharzt.
https://www.urologie-tirol.com/de/potenz-sprechstunde/