Leaky-Gut-Syndrom: Wenn der Dünndarm zum Schweizer Käse wird

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Das Innere unseres Körpers ist mittels verschiedener Organsysteme von der Außenwelt abgegrenzt. Einerseits schützen diese natürlichen Barrieren den Organismus, beispielsweise vor Infektionen. Andererseits können auf diesem Wege bestimmte Stoffe aus der Umwelt oder der Nahrung in regelrechter Form und Menge aufgenommen und zur Verfügung gestellt werden. Beim Leaky-Gut-Syndrom ist der Dünndarm, als eines der regulierenden Organsysteme, in seiner Funktion gestört, was in der Alternativmedizin als Auslöser einer Vielzahl chronischer Krankheiten gilt.

Während Mund und Gaumen es sich noch schmecken lassen, beginnt für dein Verdauungssystem eine harte Arbeit. Nachdem die aufgenommene Nahrung zunächst den Magen passiert hat, gelangt sie in den Dünndarm. Beginnend am Magenausgang, gliedert er sich in Zwölffingerdarm (Duodenum), Leerdarm (Jejunum) und Krummdarm (Ileum). In diesem ersten und mit rund sechs Metern gleichzeitig längsten Teil des Darms findet die chemische Verdauung des im Magen produzierten Nahrungsbreis statt.

 

Vielfalt an Aufgaben

Der Dünndarm resorbiert Nährstoffe, wie Kohlenhydrate, Fette und Eiweiße. Dazu wird die Nahrung in kleinste Bestandteile zersetzt; die Moleküle werden über die Darmwand ins Blut aufgenommen. Gleichzeitig besitzt der Dünndarm eine wichtige Immunfunktion zur Abwehr von Krankheitserregern.

durchlaessiger Darm

Die Besonderheit der Darmwand ist ihr Aufbau: Zum Lumen hin befindet sich eine Schleimhaut aus verschieden differenzierten Zellen und mit einem hohen Anteil an Lecithin. Dadurch werden wasserlösliche Schadstoffe auf natürliche Weise abgewiesen. Einige Zellen geben ein Sekret ab, das den einfachen Weitertransport des Speisebreis gewährleistet. Andere stellen Hormone und andere Botenstoffe zur Verfügung. Wieder andere haben als Immunzellen die Aufgabe, schädliche Eindringlinge zu erkennen und abzuwehren. Schließlich sorgt die Schleimhaut in ihrer Gesamtheit für eine gesunde Darmflora aus „guten“ Bakterien.

 

Kontrolle ist lebenswichtig

Die unter der Schleimhaut liegende, bindegewebige Schicht, enthält Blut- und Lymphgefäße sowie Nervenfasern. Drüsen produzieren Verdauungsenzyme und Hydrogencarbonat, das den sauren Mageninhalt neutralisiert. Ganz außen sorgen zwei Muskelschichten für die Darmkontraktionen, die sogenannte Peristaltik. All das klingt nach einer überaus dicken Grenzschicht. Tatsächlich ist die Darmwand lediglich ein bis zwei Millimeter stark.

Alle Moleküle, die über die Darmwand zunächst ins Blut gelangen und dann vom Körper aufgenommen werden, müssen die Schleimhautbarriere durchdringen. Entweder durch die Zellen hindurch, oder aber entlang der Zellzwischenräume. Alle Zellen sind nach innen und außen verbunden und dicht, besitzen allerdings bestimmte „Türöffner“. So entsteht eine geschlossene Oberfläche, über die der Organismus genau kontrollieren und steuern kann, welche Stoffe aufgenommen werden.

 

Was passiert bei einer geschädigten Darmwand?

loechriger Darm

Ist die Darmwand geschädigt, wie beispielsweise beim Leaky-Gut-Syndrom, stehen die Pforten offen. Die Schleimhaut zeigt eine erhöhte Durchlässigkeit. Der Darm kann lebenswichtige und schützende Funktionen nur noch bedingt oder gar nicht mehr wahrnehmen. Das Bild vom „löchrigen Darm“ beschreibt die Situation natürlich stark vereinfacht. Tatsächlich geht man beim Leaky-Gut-Syndrom von verschiedenen Ursachen aus:

  1. Die Darmzellen sind überaus aktiv und besitzen damit eine mit etwa fünf Tagen vergleichsweise kurze Lebensdauer. Kommt es zu einer verzögerten Neubildung von Darmzellen, besitzt die Schleimhaut
    punktuell „offene“ Bereiche, die ihre eigentliche Aufgabe nicht mehr erfüllen können. Du kannst dir vorstellen, dass viele einzelne Schäden am Ende zu einem großflächigen Defekt führen können.
  2. Auch die Verbindungsstellen zwischen den Zellen, die als „Tight junctions“ bezeichnet werden, können Schaden nehmen. Grund ist Gluten, von dem du sicher schon einmal gehört hast. Manche Menschen reagieren überaus empfindlich auf das ohnehin schwer verdauliche Protein. Gluten fördert die Bildung von Zonulin, das als Botenstoff für die Passage bestimmter Produkte durch die Zellverbindungen zuständig ist. Die Folge: Krankheitserreger, Allergene und andere Moleküle gelangen ungehindert in den Körper.
  3. Schließlich kann die Schleimhautoberfläche der Darmwand angreifbar werden. Das ist dann der Fall, wenn die entsprechenden Zellen zu wenig Schleim produzieren und damit die Schutzschicht fehlt.
  4. Chronische Krankheiten, wie zum Beispiel ein falsch eingestellter Diabetes mellitus, können ein Leaky-Gut-Syndrom begünstigen. Außerdem bergen Rauchen, Alkohol und ein hoher Anteil an Gallensäuren das Risiko, die Schleimhautbarriere des Darms nachhaltig zu schädigen.

 

Symptome und Hilfe

Leaky-Gut („löchriger Darm“) ist als Syndrom keine Krankheit, sondern beschreibt gesundheitliche Auffälligkeiten. Zu diesen gehören Verdauungsprobleme (Durchfall, Verstopfung, Blähungen, Krämpfe), Allergien (Heuschnufen, Unverträglichkeiten), Störungen der Immunabwehr, Migräne, Hautprobleme, bis hin zu Kreislaufbeschwerden sowie Depressionen oder Burnout. Um festzustellen, ob diese Symptome tatsächlich Folge eines Leaky-Gut sind, führt der Arzt entsprechende Diagnosemaßnahmen durch. Blut- und Stuhluntersuchungen können erste Hinweise liefern.

leaky gut heilen

Wichtig ist, die eigentliche Ursache, in diesem Fall die Darmschleimhaut, zu behandeln, und sich nicht allein auf die Symptome zu beschränken. Eine Ernährungsumstellung mit Verzicht auf Gluten und Hülsenfrüchte, Industriezucker und Alkohol, kann die Situation der Darmschleimhaut verbessern und bestehende Defekte heilen. Auch eine veränderte Lebensführung mit weniger Stress trägt nachhaltig zu einer verbesserten Darmgesundheit bei. Zur Vermeidung von Schäden und um die Darmgesundheit zu fördern, gibt es verschiedene Möglichkeiten.  Äußere Faktoren, sind ausreichend Bewegung und Schlaf. Rezeptfreie Mittel zum Regulierung der Darmflora  können sich ebenfalls positiv auf den Darm auswirken. Eine große Auswahl stellt die Shop Apotheke bereit.

So verschieden die Folgen eines Leaky-Gut-Syndroms sind, so individuell ist die Therapie. Ist die Erkrankung fortgeschritten, verschreibt der Arzt in den meisten Fällen bestimmte Probiotika, Lecithin oder Glutamin, um auf diese Weise Schleimhautschäden im Darm zu reparieren.

 

 

Wir bedanken uns bei der SHOP APOTHEKE für den Gastartikel. Aussagen des Autors können von der Meinung der Redaktion abweichen.

 

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Quellenangabe und über den Autor

Die shop-apotheke.com ist die größte Online Versandapotheke Europas. Seit 2001 ist Theresa Holler die leitende Apothekerin der shop-apotheke. Vor 20 Jahren begann die shop-apotheke Originalprodukte online anzubieten und baute ihr Sortiment immer weiter aus. Derzeit sind über 100.000 Produkte erhältlich.

Buch von Günther H. Heepen: Chaos im Darm. Hilfe aus der Natur bei Leaky-Gut-Syndrom, Darmpilzen, Reizdarm, Allergien und Verstopfung
https://www.nhs.uk/conditions/leaky-gut-syndrome/
https://www.magen-darm-ratgeber.de/verdauung-darm/krankheiten/leaky-gut-syndrom/
Alle Angaben ohne Gewähr auf Vollständigkeit und Richtigkeit.

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© Autor: Dept Holding B.V.
© Artikelbild: Pixabay.com / Derneuemann
© Bilder: Pixabay.com / Elionas2, Conmongt, silviarita

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1 Kommentar

  1. Das Leaky Gut Syndrom ist heute schon relativ verbreitet. Alleine in meinem Freundeskreis befinden sich zwei Personen, welche immer wieder von ähnlichen Symptomen sprechen. Ich persönlich hatte auch kurze Zeit damit zu tun. Meine Trainingspartnerin hat mir damals erzählt, dass ihm Glutamin geholfen hat, was mich damals eher gewundert hat, da wir dies eher für bessere Erfolge beim Muskelaufbau genommen haben. Mich wundert es jetzt nicht, dass ich dieses Mittel auch hier im Text wiederfinde. Interessant finde ich auch, dass die Darmwand wirklich nur ein bis zwei Millimeter stark ist. Dennoch sind diese wenigen Millimeter lebenswichtig für uns. Man kann sich auf jeden Fall glücklich schätzen, wenn man mit dem Darm keine Probleme hat. Was ich auch manchmal mache, ist längere Zeit lang einfach mal nichts zu essen. Ich denke, dass man dem Darm auch mal Zeit zum „ausruhen“ geben kann. Normalerweise verdaut man ja fast ständig etwas.

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