Mobbing am Arbeitsplatz – Was Sie als Mobbingopfer gegen Mobber auf der Arbeit unternehmen können

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Mobbing am Arbeitsplatz ist in unserer Gesellschaft ein wachsendes Problem, das wirklich jeden treffen kann. Niemand, der Vorgesetze, Kollegen, Mitarbeiter oder Angestellte hat, ist dagegen wirklich gefeit. Ob Monteur, Tierpfleger oder Oberarzt; Psychoterror auf der Arbeit betrifft alle Schichten von Angestellten, vom oberen Management bis zur Teilzeitkraft.

Diese Art von Schikane ist bei weitem kein neues Phänomen. Aber erst seit Mitte der Neunzigerjahre wird es als Mobbing bezeichnet. Doch auch wenn Mobbing immer mehr in den Fokus von Regierung, Arbeitgebern und Medien rückt, bestätigen zu diesem Thema durchgeführte Forschungen immer wieder, dass einfach nicht genug gegen Mobbing im Büro unternommen wird. In vielen Betrieben wird das Mobbingphänomen noch immer verharmlost, unter den Teppich gekehrt oder zu einem Tabuthema gemacht.

 

Was ist Mobbing eigentlich?

Im Duden wird Mobbing wie folgt definiert: „Eine Arbeitskollegin, einen Arbeitskollegen ständig schikanieren, quälen, verletzen [mit der Absicht, ihn bzw. sie aus der Firma o.Ä. zu vertreiben].“ Andere Synonyme sind zum Beispiel bloßstellen, einschüchtern, fertigmachen, intrigieren, oder ganz einfach ignorieren. Leider gibt es keine gesetzliche Definition für das Mobbing am Arbeitsplatz.

Das Wort selbst leitet sich von dem englischen Begriff „mob“ ab, das übersetzt so viel bedeutet wie „Masse“, „Horde“, oder „Meute“. Da Mobbing selten von einzelnen Individuen, sondern in der Mehrheit der Fälle von einer Gruppe, verübt wird, ist dies eine logische Ableitung.

 

Welche Arten von Mobbing gibt es?

Mobbing hat viele Gesichter. Nicht immer lässt sich auf Anhieb erkennen, ob es sich tatsächlich um einen Vorfall handelt, der sich darunter einordnen lässt. Die Linie, die zwischen Streitigkeiten oder Diskussionen unter Kollegen und richtigem Mobbing verläuft, ist sehr dünn. Dazu kommt, dass bestimmte Arten von Mobbing so subtil sind, dass sich selbst das Opfer nicht darüber im Klaren ist, dass es schikaniert wird.

Es gibt jedoch typische Merkmale, an denen man erkennen kann, ob es sich um Mobbing handelt. Wird zum Beispiel immer der oder die selbe Mitarbeiterin über einen längeren Zeitraum schikaniert? Wird dabei systematisch vorgegangen und kommen solche Handlungen häufig vor? Dieser Mobbing-Test bietet weitere Anhaltspunkte, an denen Mobbingverhalten erkannt werden kann.

Grob zusammengefasst gibt es vier verschiedene Arten des Mobbings.

  • verbal: hinter dem Rücken des Kollegen wird getuschelt und gelästert, oder er wird angeschrien
  • physisch: das Opfer wird tatsächlich körperlich verletzt
  • sozial: der Kollege wird beruflich aber auch sozial ignoriert, wie Luft behandelt
  • Cybermobbing: die Hetze gegen den Kollegen wird im Internet oder internen Betriebskommunikationssystem ausgetragen

Anzumerken ist hier, dass sich der Überbegriff Mobbing in zwei untergeordnete Fachbegriffe spalten lässt. Wir sprechen hier von „Bossing“ und von „Staffing“. Kurz erklärt stehen diese Begriffe für:

  • Bossing: Mobbing aus der Chefetage, durch das der oder die Vorgesetzte, den betroffenen Mitarbeiter kaltstellen oder vergraulen will
  • Staffing: Mobbing der Angestellten, das sich gegen den oder die Vorgesetzte richtet

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Die Folgen des Mobbings

Mobbing am Arbeitsplatz kann schwerwiegende Folgen für die Leittragenden haben. In vielen Fällen leiden Betroffene über Jahre hinweg unter physischen und psychischen Folgen und brauchen eine lange Zeit um das Geschehene zu verarbeiten. Körperliche Folgen sind zum Beispiel Verdauungs- und Schlafstörungen, Herz-Kreislaufbeschwerden, Atemnot, Schwindel oder Kopfschmerzen. Ein geringes Selbstwertgefühl, Depressionen, Angstzustände und Suizidgedanken gehören zu den psychischen Schäden, die Mobbing hinterlässt. Auch für Arbeitgeber sind die Konsequenzen schädlich. Mitarbeiter, die diesen Arbeitsbedingungen ausgesetzt sind, sind häufiger und länger krank und leisten weniger gute Arbeit.

 

Die Situation in Österreich

In einer vor kurzem durchgeführten repräsentativen Studie des Büroartikellieferanten Viking zeigt sich wie groß das Problem tatsächlich ist. Mithilfe des Meinungsforschungsinstituts OnePoll wurden 500 Angestellte befragt, wie oft Arbeitnehmer mit Mobbing am Arbeitsplatz konfrontiert sind, wie der Arbeitgeber handelt und wie sie selbst auf Mobbingsituation reagieren.

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Zwei Drittel der Teilnehmer (66,8 Prozent) haben schon mal Mobbing am Arbeitsplatz erlebt, ob als Außenstehender, Gemobbter oder Mobber. Diese Zahl ist besonders erschreckend, wenn man bedenkt, dass 58,4 Prozent der Studienteilnehmer auch angaben, für sie sei dieses Thema kein großes Problem. Auf die Frage, ob sie sich gegen Mobbing zur Wehr setzten würden, antworteten 84,2 Prozent positiv und dreiviertel der Befragten würden sich für einen gemobbten Kollegen stark machen und entweder den Täter zur Rede stellen oder sich an Vorgesetzte wenden. Aber die Angst die eigene Situation zu verschlimmern sitz vielen im Nacken, so die Angaben der Hälfte der Studienteilnehmer. Ein weiterer Grund warum befragte Arbeitnehmer nichts gegen Mobbing tun würden, ist, dass viele (63,6 Prozent) Angst davor haben ihren eigenen Job zu gefährden.

Obwohl Mobbing in den Medien viel Aufmerksamkeit bekommt und von den Behörden als Problem anerkannt wird, sieht die Situation in vielen österreichischen Betrieben doch eher traurig aus. So ergab die Mobbing-Studie von Viking, dass viele Mobbingopfer nicht die Hilfe von ihrem Arbeitgeber bekommen, die sie wirklich benötigen. Laut 63,6 Prozent der Teilnehmer unternahm das Unternehmen nur etwas in akuten Situationen und nur 24,6 Prozent gaben an, ihr Arbeitgeber hätte konkrete Verhaltensregeln in den Firmenkodex aufgenommen.

 

Schritte gegen Mobbing

Natürlich gibt es bei Mobbing am Arbeitsplatz kein Patentrezept, dem man Schritt für Schritt folgen kann, um sich aus der Opferrolle zu befreien. Mobbing ist von Person zu Person, von Fall zu Fall unterschiedlich. Für die Betroffenen scheint die Situation aussichtslos, aber es gibt einige Ansatzpunkte.

  • Isolation verlassen: Vertrauen Sie sich einem Kollegen oder Außenstehenden an, mit dem Sie sich gut verstehen.
  • Die Stirn bieten: Zeigen Sie Ihrem Mobber, dass Sie sich nicht in die Opferrolle hineinzwängen lassen und konfrontieren Sie die Person.
  • Professionelle Hilfe: Suchen Sie sich Unterstützung und Ratschlag in Anti-Mobbing Foren oder bei einer Mobbingberatungsstelle. Besuchen Sie einen Psychologen oder eine Selbsthilfegruppe in Ihrer Nähe.
  • Stress abbauen: Mobbing bedeutet Stress für den Körper. Dieser kann teilweise mit körperlicher Bewegung abgebaut werden.
  • Beweise sammeln: Führen Sie ein Mobbingtagebuch oder Checkliste oder nehmen Sie Mobbingattacken mit Ihrem Handy auf.
  • Management einschalten: Nehmen Sie Ihr Beschwerderecht beim Arbeitgeber oder Betriebsrat in Anspruch.

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Über diese Studie:

Diese Studie wurde vom Meinungsforschungsinstitut OnePoll im Auftrag von Viking im Dezember 2017 durchgeführt. Es wurden insgesamt 500 österreichische ArbeitnehmerInnen, die einer Bürotätigkeit im weitesten Sinne nachgehen, im Mindestalter von 18 Jahren, befragt. Das Ziel dieser Studie ist, die Hintergründe von Mobbing am Arbeitsplatz näher zu beleuchten, um herauszufinden, wie häufig österreichische ArbeitnehmerInnen mit Mobbing am Arbeitsplatz konfrontiert sind und wie sie in einer Mobbingsituation reagieren.

 

 

Wir bedanken uns bei Jenny Laue für den Gastartikel. Aussagen des Autors können von der Meinung der Redaktion abweichen.

 

Über die Autorin:

Jenny Laue ist Digital Marketing Executive in Großbritannien. Als Content Creator unterstützt sie eine Reihe von Kunden bei der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit.

 

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© Artikelbild: Cliff van Thillo für Viking Direkt GesmbH

© Grafiken: Viking Direkt GesmbH

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