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Bitte stellen Sie sich und Ihr Unternehmen WHEELBLADES unseren Lesern vor!
Ich heiße Patrick Mayer und ich bin der Erfinder und Gründer von WHEELBLADES.
Mit 21 Jahren hatte ich einen schweren Unfall mit meinem Snowboard und seitdem bin ich auf den Rollstuhl und Gehhilfen angewiesen. Im ersten Moment war diese Nachricht ein großer Schock, aber aufgeben ist für mich keine Option. Mein Leben ist mir zu wertvoll, um mich kampflos mit 21 Jahren meinem Schicksal zu ergeben. Also beschloss ich, die Herausforderung anzunehmen und mich schrittweise zurück in ein neues unbekanntes Leben mit viel Ungewissheit, aber auch mit neuen und ungeahnten Chancen zu begeben.
Mit meiner Firma „WHEELBLADES“ entwickle ich innovative Produkte für Menschen mit Gehbehinderung, damit sie auf jedem Untergrund und in jeder Situation mobil bleiben können. Inklusion darf nicht nur auf das urbane Leben beschränkt bleiben, sondern muss auch in der Natur und Freizeit stattfinden. Hierfür fehlt es aber an geeigneten und bezahlbaren Hilfsmitteln. Genau hier setze ich mit meinem Unternehmen an, denn ich möchte eine technische Entwicklung vorantreiben, um die Welt von gehbehinderten Menschen nachhaltig zu verbessern. Meine Produkte wurden bereits mit Design-Awards ausgezeichnet.
Was hat Sie dazu bewogen, WHEELBLADES zu gründen?
Die Idee, die Wheelblades zu entwickeln, ist als Folge meines eigenen Snowboardunfalls entstanden. Bereits acht Monate danach fing ich mit Monoskifahren an und bewegte mich auch wieder im Schnee fort. Dabei ist mir aufgefallen, dass die zwei kleineren Vorderräder meines Rollstuhls ständig im Schnee feststeckten. Ebenso war der Weg zum Lift ohne die Hilfe von Anderen nicht möglich.
Außerdem fiel mir auf, dass auch im Alltag im Winter die Fortbewegung mit Rollstuhl auf schneebedeckten und eisigen Wegen sehr schwierig war. Dieses Problem ist für alle Rollstuhlfahrer- und fahrerinnen dasselbe, auch für die, die nicht so skibegeistert sind wie ich. Dieses Dilemma wollte ich einerseits für mich selbst, aber auch für alle anderen Menschen, die im Rollstuhl sitzen, lösen, und zwar weltweit. Aus den vielen Anfragen meiner Interessenten entstand dann die Idee, die Wheelblades weiterzuentwickeln, damit diese auch bei Kinderwagen, Rollatoren und Reha-Buggys funktionierten.
Welches Konzept verbirgt sich hinter WHEELBLADES?
Kleine Vorderräder,wie z.B die eines Rollstuhls, sinken auf weichem Untergrund, wie Schnee, leicht ein und verhindern dadurch ein Vorwärtskommen. Dieses Mobilitätsproblem wollte ich mit den Wheelblades auf eine sehr einfache Art und Weise verhindern. Durch die breite Auflagefläche der Wheelblades wird das Gewicht des Rollstuhls optimal auf den Untergrund verteilt und ein Einsinken der Vorderräder verhindert. Die zwei Laufflächen gleiten mit minimaler Reibung über den Untergrund und können auch größere Unebenheiten ohne Probleme ausgleichen.
Auf der oberen Seite der Wheelblades gibt es eine Bindung, die universell auf die jeweilige Radbreite eingestellt werden kann. Dann heisst es nur noch Skier in den Schnee legen, das Vorderrad in die Bindung stellen und den Verschluss schliessen. Mit dem Excenterhebel klemmt man den Ski kompakt an die Räder des Rollstuhls. Dieses System ermöglicht es dem Nutzer, in Sekundenschnelle von den Rädern zu den Kufen zu wechseln und somit ein Einsinken in den Schnee zu verhindern. Somit kann man auch einen Spaziergang bei winterlichen Verhältnissen entspannt genießen.
Für welche Zielgruppe sind Ihre WHEELBLADES am besten geeignet?
Die WHEELBLADES eignen sich für Rollstuhlfahrer, Menschen mit Rollatoren, Kinderwagen, Reha-Buggys und Fahrradanhänger, also alle, die gerne im Winter unterwegs sind und auch auf eisigen oder verschneiten Wegen sicher ankommen möchten.
Wie funktioniert Ihr SafetyFoot?
Der SafetyFoot ist im Prinzip ein “Trekkingschuh” für Gehhilfen, der erste seiner Art auf dem Markt. Er ist stabil, rutscht nicht und ist ideal, um eine bestmögliche Mobilität und Flexibilität auf jeglichem Untergrund zu erreichen. Man kann ihn ganz einfach und schnell und an jeder Art von Gehhilfe montieren. Mit dem SafetyFoot kann man im Alltag und in der Freizeit, trittsicher durchs Leben gehen. Durch die innovative Geometrie dieses Fußes und dem sorgfältig ausgewählten Material ist der SafetyFoot auf jedem Untergrund und bei widrigen Verhältnissen, wie Eis, Regen oder Schnee perfekt geeignet.
Der SafetyFoot besticht durch ein sportliches und schönes Design. Wir optimieren ständig das Material und führen extreme Belastungstests durch, um auch höchsten Ansprüchen an Qualität und Funktion gerecht zu werden.
Was hat sich nach Ihrem Auftritt bei der Gründershow „Die Höhle der Löwen“ 2019 verändert?
Leider konnte ich in der Sendung keinen Investor für meine Firma gewinnen und war darüber im ersten Moment doch recht enttäuscht. Schliesslich handelt es sich bei meinen Produkten nicht einfach um unnötige Konsumgüter, sondern um technische Lösungen, die Inklusion von Menschen mit Handicap fördern und ermöglichen sollen. Die Zuschauer sahen das ähnlich und schrieben mir im Nachhinein sehr viele schöne, aber auch enttäuschte Nachrichten. Der Zuspruch und die Unterstützung waren gewaltig.
Glücklicherweise traf ich im Oktober 2019 per Zufall den Investor und Orthomol-Chef Nils Glagau auf einer Messe in Düsseldorf und es entstand ein sehr freundschaftlicher Kontakt.
Nils Glagau hatte meinen Auftritt bei DHDL im TV verfolgt und war von meiner emotionalen Geschichte und meinem Engagement begeistert. Ich durfte meinen „SafetyFoot“ bei einer Tagung seinem Orthomol-Team vorstellen und konnte seine Kollegen genauso begeistern. Nils Glagau hilft mir bei meiner Mission, alle gehbehinderten Menschen ein kleines Stück vorwärts zu bringen, wo er nur kann. Er unterstützt mich zwar nicht finanziell, aber sein Unternehmen, die Orthomol pharmazeutische Vertriebs GmbH verbreitet und verteilt Informationen zum „SafetyFoot“ an Ärzte, Fachärzte und Apotheker, sodass möglichst viele Menschen mein Produkt kennenlernen.
Eine weitere positive Auswirkung der Sendung war sicherlich auch der gestiegene Bekanntheitsgrad und das Bewusstsein für meine Produkte. So konnte ich nach der Sendung die Verkaufszahlen des SafetyFoot um ein Vielfaches steigern und wichtigen Umsatz generieren.
Ist eine Erweiterung des WHEELBLADES -Produktsortiments geplant?
Ja natürlich! Als Betroffener sehe ich noch viele Bereiche, wo man etwas verbessern und zum Positiven verändern könnte. Hierfür muss ich das Rad auch nicht immer neu erfinden, sondern kann bereits bestehende technische Lösungen nutzen und auf den Bereich der Hilfsmittel adaptieren. Ein neues Projekt ist bereits in der Pipeline und die Testergebnisse mit dem ersten Prototypen waren sehr vielversprechend. An Visionen, Durchhaltevermögen und Ehrgeiz mangelt es mir nicht!
Wie ist das Feedback der Kunden?
Meine Kunden freuen sich sehr, dass ein Betroffener selber das Heft in die Hand genommen hat, um etwas zu verändern. Nur wer täglich auf Hilfsmittel wie Rollstühle oder Gehhilfen angewiesen ist, kennt deren Vor- und Nachteile. Es scheint auch so, als ob das Design in diesem Bereich nie eine zentrale Rolle gespielt hat und es ausschliesslich um die Funktion ging.
Genau diese frischen und innovativen Ideen werden von meinen Kunden sehr geschätzt und viele fragen sich, warum da noch niemand vorher darauf gekommen ist. Für mich muss Inklusion auch draussen in der Natur stattfinden können und dazu gehören auch Spaziergänge im Schnee.
WHEELBLADES, wie geht es weiter? Wo sehen Sie sich in drei Jahren?
Auf diese Frage kann ich Ihnen eine einfache Antwort geben: für mich gibt es immer nur einen Weg und der heißt „vorwärts“. Mit meinem Unternehmen WHEELBLADES möchte ich zur Verbesserung der Mobilität für Menschen mit Gehbehinderung beitragen. Ebenso freue ich mich darauf, weitere tolle und hilfreiche Produkte zu entwickeln, mit deren Hilfe sich die Lebensqualität und Zufriedenheit der betroffenen Menschen zum Positiven steigert. Mein Plan ist, bis in fünf Jahren mein Vertriebsnetz auch international ausgebaut zu haben. Außerdem möchte ich noch weitere und spannende Projekte verwirklichen.
Zum Ende: Welche drei Tipps würden Sie unseren Lesern mit auf den Weg geben?
- Richte Deinen Fokus auf die Dinge, die Du hast und nicht auf die, die Du nicht mehr hast.
- Wenn Dich etwas stört, dann versuche es zu ändern. Wenn das nicht möglich ist, musst Du lernen, damit zu leben.
- Befrei Dich, wenn möglich, von Ängsten und Trauer, denn sie sind der Ballast in Deinem Leben. Jeder Tag bietet uns die Chance noch mal neu anzufangen.
Mein Lebensmotto: „Actions speak louder than words“!
Wir bedanken uns bei Patrick Mayer für das Interview. Aussagen des Autors und Interviewpartners können von der Meinung der Redaktion abweichen.
Hast Du schon von Wheelblades gehört und wenn ja, was hältst Du davon?
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Quellenangabe über den Autor:
Patrick Mayer, ehemaliger Profi-Snowboarder gründete die WHEELBLADES GmbH nach einem Unfall, der eine Querschnittslähmung zur Folge hatte. Mit seinem Unternehmen möchte er die Mobilität von Menschen mit Handicap auch auf unbefestigten Wegen verbessern und ihnen damit mehr Freiheit und Lebensfreude schenken.
Wheelblades GmbH / www.wheelblades.shop
Alle Angaben ohne Gewähr auf Vollständigkeit und Richtigkeit.
© Autor: Patrick Mayer von WHEELBLADES GmbH
© Artikelbilder: WHEELBLADES GMBH
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